… und gleich kommen die Indianer ums Eck.

… und gleich kommen die Indianer ums Eck.

Die Überschrift hätte auch heißen können „Wo einst Nscho-tschi badete“.

Aber von vorne. Gestern den um diese Jahreszeit mutmaßlich einzigen offenen Camping- bzw Stellplatz in der Gegend um die Plitvicer Seen angefahren und überrascht zur Kenntnis genommen, dass er erstens relativ klein – knapp 30 Plätze – und zweitens praktisch leer war.

Letzteres gab sich im Laufe des Abends praktisch bis zur Vollauslastung und ersteres erklärt sich dadurch, dass die hier momentan massiv anbauen und auch so schon im Sommer wohl noch viel Fläche freigeben können.

Schöner Platz übrigens. Fünf Sterne. Aber wie so oft liegt der Teufel im Detail, in dem Fall an warmem Wasser in den Duschen. Aber was soll’s, irgendwas ist ja immer.

Nun also zu den Seen. Ein wirklich schöner Park. Erinnert von der Organisation her an die großen US-Nationalparks und steht denen in kaum etwas nach. Super Orga rund um Infos und Eintritt, toll präparierte und ausgeschilderte Wege, von kleinem Spaziergang bis ganztägiger Wanderung alles dabei. Freundlicheres, gutes Englisch sprechendes Personal – und die Natur selbst natürlich: grossartig!

Die älteren erinnern sich vielleicht: die Region und besonders die Seen dienten in den 60ern des letzten Jahrhunderts als Schauplatz diverser Karl-May-Verfilmungen. Die Kulisse ist auch wirklich perfekt! Für einen Film sollen sogar die Bewohner des Ortes Plitvica als Indianer-Statisten rekrutiert worden sein.

Wir sind uns sicher, die Seen sind zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Vier Wochen später, wenn es ein wenig grüner ist, wäre vielleicht noch besser gewesen. Man darf ja nicht vergessen, man befindet sich irgendwie im Gebirge! Letzte Woche hat es hier nochmal geschneit und es liegt im ungünstigen Ecken auch noch ein bisschen Schnee!

Bei uns hat es Mitte April also noch eher post-apokalyptisch, eher wie irgendwas zwischen Waldrand und Atomangriff, also eher bissl kahl ausgesehen. Trotzdem sind wir froh, jetzt schon da gewesen zu sein. Denn in der Saison steht man sich hier sicher gegenseitig auf den Füßen!

Sogar jetzt war der Parkplatz relativ voll, viele Camper und Wohnmobile – wo auch immer die dann die Nacht verbringen – und Busse mit Massen von Asiaten in Kleidchen und weißen Mode-Sneakers.

Wo auch immer die herkommen und hingehen. Weil auch hier, wie überall auf unserer Reise durchs frühjährliche Kroatien: es ist vor der Saison und es ist praktisch kaum was offen.

Umso erstaunlicher: das Restaurant am Platz hatte offen. Und dieses entspricht den Ansprüchen eines Fünf-Sterne-Campingplatzes voll und ganz. Auf der Karte, unter anderem: Filet-Steak mit Gold ummantelt. Kennt man nur aus München im Zusammenhang mit größenwahnsinnigen französischen Fußballern, gibt’s aber wirklich. 120 Mäuse. Ohne Beilagen. Wer’s braucht – am Campingplatz.

Unser Essen war durchweg sehr gut und vergleichsweise günstig. Und zugegeben, der Burger den ich hatte war seine 20€ wert. Mit Beilage.

Morgen weiter, langsam Richtung Heimat. Einen richtigen Plan gibt es noch nicht. Das Wetter soll von morgen bis übers Wochenende, vom Balkan bis nach Niederbayern mal richtig mies werden.

Mal schauen, wo es uns hin verschlägt. Wenigstens wird’s wahrscheinlich die Nagelprobe für die provisorisch geflickte undichte Stelle am Karl. Immerhin …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert