So, jetzt ist es passiert: zwölf Tage lang konnte ich mich beherrschen, heut ist es passiert. Alter Schwede. Jetzt ist es raus. Ich sag es gern nochmal: Aaaaaalter Schwede.
Woher kommt’s eigentlich? Kann jeder selber googeln. Ob es so stimmt? Hab schon abgefahrenere Herleitungen gesehen. Kann schon sein.
Zeit für ein kurzes Resümee, was Schweden betrifft:
Weit, Natur, freundlich, einfach.
Die Schweden sprechen in der überwältigenden Mehrzahl perfektes endlich. Es ist wahnsinnig einfach in Kontakt zu kommen. Man ist überall hilfsbereit und freundlich. Sie sind keine Plaudertaschen. Aber ein höfliches „Hey“ geht immer und macht vieles einfacher.
Die Schweden zahlen alles mit Kreditkarte. Durch Corona sicher noch verstärkt. Am Anfang ungewohnt. Und auch nach zwei Wochen hatten wir nicht eine schwedische Krone in der Hand. So wird es auch bleiben. Ich find es okay.
Die Natur ist atemberaubend. Das Land ist weit und wer Einsamkeit sucht, der wird sie sicher finden. Vielleicht nicht unbedingt im Süden. Man braucht halt auch das entsprechende Equipment dazu. Das Busgetier schafft mal eine Nacht oder zwei, spontan auf einem Stellplatz, in höchster Not auch mal frei – aber am wohlsten fühlen wir uns auf einem Campingplatz.
Es gibt am jeder Ecke einen Campingplatz. Oft mit zweifelhafter Qualität – aber nie unfreundlich oder unverschämt. Preislich etwa auf der Hälfte bis zwei Drittel vom deutschen bzw südeuropäischen Niveau (immer irgendwas zwischen 15 und 45 Euro die Nacht), kommt natürlich immer auf Lage und Ausstattung an. Ausstattung oft sehr einfach – wir reden von Containern als Sanitär-Anlagen (was kein Problem sein muss, wenn sauber) oder ganz schlimmen Sachen. Keine Details.
Ja, es gibt auch die 5-Sterne-Halligalli-Drecksauparty-Kinderanimations-volles-Entertainment-Plätze. Aber die sind rar.
Wir haben uns mal so einen richtigen Ferien-Campingplatz gegönnt. Nur drei Nächte. Zum Waschen (Wäsche und uns selber) uns einfach mal um nix kümmern. Denn ganzen Tag Sonne, Wasser, SUP und Spa. Muss auch mal sein. Und in der Nach-Saison kann man sich auch mal die Spa mit Whirlpool, Sauna und Kälte-Becken gönnen.
Essen gehen geht – nicht oft. Das gemeine Restaurant ist irgendwas zwischen Selbstbedienung- und Gourmet-Niveau. Gerne auch gleichzeitig.
Genau wie im Supermarkt sind lokale Produkte wie Fisch oder regionales Gemüse günstiger und besser als importierte Güter. Verfügbar ist immer alles. Preisniveau im Supermarkt wie in Deutschland. Im Restaurant deutlich teurer, wenn auch nicht so schlimm wie befürchtet. Vielleicht nochmal ein Drittel teurer als in Deutschland.
Sie Sache mit dem Alkohol … Schwierig. Uns würden mal offizielle Zahlen interessieren, wie sich der doch sehr strikte Umgang mit Alkohol in den nordischen Staaten auf das Konsumverhalten der Bevölkerung ausgewirkt. Gefühlt saufen die Schweden – genau wie die Norweger übrigens – Tag und Nacht. Und zwar die harten Sachen
Wie auch immer: 8€ für die Halbe Dünnbier geht nicht. Nirgends.
Übermorgen geht’s weiter nach Süden.