Hohe See – oh je oh je
Also, Fähren und das Busgetier, das werden keine Freunde mehr. Blöd halt, dass viele Ziele eben nur auf dem Seeweg im Verhältnis bequem erreichbar sind.
Alles in allem zwar eine gute Überfahrt bisher (eine gute Stunde steht uns noch bevor) aber so richtig angenehm ist anders.
Beengter Raum, zu viel Zeit und ständig a bissl flau im Magen. Das schlägt auf die Stimmung.
Das Beitrags-Bild zeigt die Hafen-Ausfahrt in Travemünde. Da war die Welt noch okay.
Immerhin ist die Kabine okay. Ein echter Luxus. Es gibt Passagiere, die verbringen 22 Stunden Überfahrt auf öffentlichen Sitzen, in Sitzecken, auf den Gängen oder sogar an Deck – über Nacht! Nichts für uns.
Aber jetzt: Land in Sicht! Baltische Gefilde warten auf uns. Wir sind gespannt und freuen uns.
Karlo aua – Karlo Pflaster
Irgendwo auf der Autobahn zwischen Stralsund und Lübeck: Verkleidung der A-Säule flattert im Wind.
Beifahrerin greift beherzt aus dem Fenster, krallt sich bei 110km/h im Kunststoff fest und hält die nächsten fünf Kilometer bis zur nächsten Ausfahrt den hinfälligen Bus alleine mit Muskelkraft zusammen.
Ernsthaft: bei der Montage der neuen Scheibe waren wohl einige Klipps nicht ganz fest. Nach 20 Minuten Fummeln – und zur Sicherheit mit ca. zwei Meter Tape – konnte die Fahrt ohne weitere Vorkommnisse fortgesetzt werden.
Sind sicher in Travemünde angekommen. Morgen Nachmittag geht die Fähre.
Alles gut. Sind bloß gespannt, wie sich dem Karl sein Verband bei Regen hält und ob er überhaupt nötig ist. Karl neigt ja schon immer ein wenig zur Theatralik und im Alter plagen einen halt auch kleine Zipperlein.
Wasser hat schon was
Brandenburg an der Havel. Stadt-Marina. Praktisch in einer alten Industrie-Brache, direkt in den Sportboot-Hafen integriert.
Das Beitrags-Bild zeigt unseren Blick aus der ersten Reihe am Wasser. Man würde den Blick auf einen Güter-Bahnhof nicht unbedingt genießen. Doch kaum ist ein Pfützchen Wasser dazwischen … Aaaaah, was für ein toller Platz.
Die Stadt selbst, naja, eingeschlafen umschreibt es wohl am besten. Wir glauben die Nähe zur Hauptstadt zu spüren. Die scheint ihre Sogwirkung bereits hier zu entfalten. Viel bleibt nicht.
Trotzdem schön gelegen und nett rausgeputzt, zwischen den vielen Kanälen und der Havel, viele Hausboote und kleinere Yachten dümpeln gemütlich vor sich hin.
Aber apropos Wasser: es schüttet seit Stunden wie aus Eimern. Härtetest für die neue Scheibe. Bis jetzt alles trocken. Dafür stimmt mit dem Rain-Guard zwischen Markise und Dach irgendwas nicht und auf der rechten Seite gibt’s feuchte stellen ums Fenster rum. Die Baustellen am Bus reißen nicht ab. Egal! Es ist Urlaub!
Morgen weiter an die Küste. Da ist zwar auch Wasser – aber gemeldet ist schönes Wetter.
Heideland? Niemandsland!
In the middle of nowhere. Kleiner netter Gutshof, Pferdestall, Reithalle, Hofladen, Hof-Wirtschaft … und eine Camping-Wiese.
Völlig ausreichend. Entspannt. Ein reiner Durchgangs-Stellplatz, Höchstparkdauer zwei Nächte. Wir werden nur eine brauchen.
Morgen weiter Richtung Norden.
Überraschung des Tages: freie Fahrt auf der Autobahn. Erstes Wochenende an dem alle (!) deutschen Bundesländer Ferien haben – und komplett freie Fahrt auf der A9. Trotz – oder gerade wegen – Horror-Prognosen in den Medien. Naja, hoffen wir mal, dass es morgen auch so ist. Vielleicht haben wir Glück und die große Welle schwappt morgen nach Süden.