
See-lig
Als wir uns gestern den einen Elch einverleibt und von den anderen getrennt hatten war der Plan eigentlich klar und ein Campingplatz nach unseren Bedürfnissen bereits ausgewählt und als Ziel ins Navi eingegeben.
Aber auch in Schweden kann es passieren: „completely booked“.
Das kam sehr überraschend. Weil eigentlich haben wir in den vergangenen beiden Wochen die Erfahrung gemacht, dass die meisten Plätze höchstens zur Hälfte – wenn überhaupt so viel – belegt sind und spontan immer ein Plätzchen für uns frei war. Klar, nicht immer im erster Reihe zu was auch immer. Aber immer frei. Auf reservieren haben wir sowieso verzichtet. Obwohl das in Skandinavien online, in deutsch, mindestens aber in englisch, jederzeit einfach und kurzfristig möglich ist.
Also gut, einer ist mal voll. Kann passieren, weiter zum nächsten.
Gewundert haben wir uns, als der zweite Platz auf unserem Weg auch voll war.
Richtig irritiert waren wir, als der dritte und vierte Platz in der Region belegt war. Sogar ein Stellplatz war dabei. Und das schon gegen fünf Uhr nachmittags.
Naja, offenbar sind wir ins Epizentrum der schwedischen Astrid-Lindgren-Bullerbü-Romantik eingedrungen. Anders können wir uns nicht erklären, dass nicht mal 20 km weiter ein traumhafter Platz praktisch leer war: Parzellen direkt am kleinen See, ein kleiner Steg, nix besonderes außer Ruhe, Sonne, eine leichte Brise … Also SUP raus, Badehose an und los!
Wie hat ein Busgetier zwischen dem zweiten und dritten vollen Platz gesagt? „Wer weiß für was es gut ist …“ alte Weisheit. Stimmt immer weil niemals widerlegbar.
Wir sind auf alle Fälle selig, einen Platz nach unseren romantischen Schweden-Vorstellungen gefunden zu haben, genießen die Ruhe und stoßen Morgen planmäßig wieder an die Küste vor – diesmal allerdings mit vorher reservierem Platz. Man weiß ja nie.