
Riga – wo Balten sich entfalten*
Die Hauptstadt Lettlands und Metropole des Baltikums. Sicher ein Schmelztiegel der Region. Bestimmt wahnsinnig wichtig, innovativ, kreativ und hipp. Immerhin leben ein Drittel aller Letten hier.
Naja, wenn man es nicht besser wüsste, dann würde man es nicht für eine Hauptstadt halten. So ruhig, so unaufgeregt, so cool … ruht in sich. Im Grunde sympathisch. Ein Spiegelbild des Landes bisher. Kriegt den Spagat und den Wandel vom sowjetischen Erbe, hin zur westlichen Öffnung irgendwie doch ganz gut hin.
Nette Altstadt, lauter alte Häuser. Mehr Jugendstil als sonst was. Dafür ist es bekannt. Dem Architektur-Fetischisten mag das Herz aufgehen. Uns irgendwie nicht.
Trotzdem: schön zum flanieren, viel zu entdecken und ganz viel östliches Flair.
Was uns aufgefallen ist: Eintritt in Kirchen. Als wären es Museen. Fünf Euro für den Dom, neun (9!) für eine andere große, irgendwie wichtige und wahnsinnig einzigartige Kirche und nochmal fünf Euro um auf den Turm selbiger zu steigen. Okay, kann man machen. Als jemand, der sich der entsprechenden Glaubensrichtung nicht zugehörig fühlt mag das eigentlich okay sein. Fair enough. Aber wenn jemand schon Mitglied im Club ist, seinen Beitrag bereits bezahlt hat, über die Steuer oder den Klingelbeutel, egal, das würde mich ärgern. Wundern dürfen die sich aus unserer Sicht nicht, wenn ihnen die Mitgliederzahlen in den Keller gehen. Ganz mieses Marketing. Aber vielleicht dauert das ein wenig, bis es in der Führungsetage ankommen ist. Hat ja fast 2000 Jahre gut anders funktioniert.
* okay, auf den Spruch bin ich jetzt nicht selber gekommen. Uns passt auch nicht besonders, weil Riga jetzt auch nicht wirklich hipp ist im Vergleich zu anderen Metropolen. Aber es hat sich halt so schön gereimt. Und was sich reimt ist gut. Weiß man ja. 😉