Aller Anfang ist schwer

Aller Anfang ist schwer

Also bisher… naja, sagen wir so: es ist noch Luft nach oben. Deutlich.

Lettland ist schön. Soviel kann man sagen. Bisher haben wir die Ecke nördlich von Liepaja bis zum Kap Kolka gesehen und die Straße von dort bis nach Jurmala befahren. Alles schön – aber nichts, was die vergleichsweise lange Anfahrt rechtfertigen würde.

Das Land ist sehr dünn besiedelt. Das mögen wir, bedeutet aber auch eine dünnere Infrastruktur. Campingplätze gibt es überall – das Wort „naturnah“ scheint ein Synonym für Plumsklo zu sein.

Die Letten scheinen nett zu sein. Zumindest die, mit denen man ins Gespräch kommt. Is halt kulturell vielleicht ein anderer Schlag. Englisch kein Problem, oft sogar deutsch. Man merkt die Verbindung. Die deutsche Besatzung scheint anders in Erinnerung geblieben zu sein wie die sowjetische. Ist auch länger her.

Die Preise im Supermarkt und Restaurant sind auf mitteleuropäischen Niveau. Regionale Unterschiede möglich. Wir fragen uns wie das gehen kann und ob sich auch dieses Land wirklich einen Gefallen getan hat, mit dem Euro. Zweifel sind angebracht. Denn wir sind uns sicher, dass das Einkommensniveau nicht dem mitteleuropas entspricht.

Straßen? Ja, gibt es. Keine Autobahnen und außer in der Nähe von Liepaja und Riga auch nix mit mehr als einer Spur pro Richtung. Insgesamt kommt man gut voran. Der letzte Kilometer ist manchmal aber auch eine recht derbe Schotterpiste. Die Letten scheuchen ihre Gefährte da nur so drüber, und ist der Karl zu schade.

Es wird sehr spät und sehr langsam dunkel. 22 Uhr, taghell und bis 23 Uhr Dämmerung. Man merkt den Norden.

Das sind die Eindrücke der ersten zwei Tage. Keine beeindruckend guten aber auch keine schlechten.

Wir sind gespannt auf mehr!

Morgen steuern wir Riga an, die Hauptstadt und Metropole des Landes. Immerhin mehr als ein Drittel der nur knapp zwei Millionen Letten leben hier.

In der Region um Riga scheint es in den letzten Tagen übrigens richtig abgegangen zu sein. Manche Medien berichten von knapp 200l/qm Regen. Wir haben wir viele, also richtig viele umgestürzte und entwurzelte Bäume gesehen. Einige Straßen sind immernoch überflutet und die Aufräumarbeiten dauern an. Wir sind keinen Tag zu früh dran.

Das Beitragsbild zeigt übrigens unseren Platz gestern. So war Camping noch zur Kindheit der älteren Busgetiere: Wiese, Klo (mit Wasser!), Duschen, hier und da Strom und gut. In dem Fall keine hundert Meter zum Strand. Von sowas hätten wir gerne mehr!

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