
Dubai des Nordens
Uns war nicht klar, wie sehr der Wohlstand Norwegens mit dem Öl- und Gasvorkommen in der Nordsee zusammenhängt. Jetzt erahnen wie es.
Stavanger, Öl-Museum: Eine tolle Ausstellung über die Geschichte und die Technik der Gewinnung der Rohstoffe, die Norwegen so reich gemacht haben. Wir wissen nicht, wer alles Sponsor dieser Einrichtung ist. Vermutlich haben da auch einige Konzerne ihre Finger im Spiel und die rücken natürlich auch alles ins für sie günstige Licht. Doch es kommt auch zum Ausdruck, dass die Norweger schon irgendwie die Büchse der Pandora geöffnet haben. Alles hat eben seinen Preis. Auch der Blick in die Zukunft fehlt nicht. Durchaus kritisch.
Stavanger selbst ist ein nettes Städtchen. Schöne kleine Altstadt, schnuckeliges Hafen-Viertel … Wären da nicht die dicken Pötte, die täglich tausende von Kreuzfahrern in die Gassen entlassen und, noch schlimmer, per Tages-Ausflug die Hotspots im Hinterland verstopfen.
Vom „Dubai des Nordens“, dem Zentrum der norwegischen Öl- und Gas-Industrie ist übrigens erfreulich weinig zu erahnen. Den morbiden Charme der alten Hafenstadt konnte sich Stavanger trotz Kreuzfahrern und dem Pakt mit dem Öl- und Gas-Teufel doch irgendwie bewahren.
Heute einen Wasch- und Erholungs-Tag in der Nähe von Egersund eingelegt. Stehen schön direkt am Meer. Nur einen Tick wärmer dürfte es sein. Dafür regnet es nicht mehr und hin und wieder scheint sogar die Sonne.
Mützen auf und weiter! Morgen Wanderung zu … noch irgendwas mit Troll – ach, die Norweger entwickeln halt auch Phantasie in ihren langen Winter-Nächten – die Fels-Formation soll einem Phallus ähneln.