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Autor: Thomas

Warum Brunsbüttel?

Warum Brunsbüttel?

Ja, das fragen wir uns auch: warum, um alles in der Welt, Brunsbüttel?

War doch alles recht einfach, noch in Dänemark: ruckzuck einen, für die Einreise nach Deutschland benötigten Covid-Test gemacht (im Einkaufszentrum, keine drei Minuten, Ergebnis per SMS nach nicht mal 15 Minuten – so geht Digitalisierung!), Autobahn entspannt bis kurz nach der Grenze und dann …

Dann tauchen die ersten PS-Superhelden im Rückspiegel auf. Die alte Leier. Aber darum geht’s jetzt nicht.

Tja, Deutschland, wie Rammstein schon so treffend sang: „Man kann dich lieben.
Und will dich hassen.“

Für Spontaneität ist dieses Land nicht gemacht. Die Gastfreundschaft und Höflichkeit im allgemeinen auch nicht. Wie singt Rammstein weiter? „Überheblich, überlegen. Übernehmen, übergeben.“

Wir haben uns ein oder, wenn’s ganz geil ist, zwei Nächte, in, zum Beispiel Sankt Peter-Ording oder Friedrichskoog vorgestellt. Mittags um eins entweder direkt Schranke zu, alles voll, Mittagsruhe, Anrufbeantworter oder online gleich der Hinweis, man möge ohne Reservierung von spontanen Anfahrten absehen.

So gab es also eine dreistündige Irrfahrt hinterm Deich bis an die Elbmündung.

Entnervt an einem Stellplatz (mehr schlecht als recht) aufgegeben. Man verplempert wahnsinnig viel Zeit mit so einer Irrlichterei. Und nervig und frustrierend ist es auch. Schiffe auf der Elbe geguckt. Immerhin regnet es nicht.

Aber der Italiener hier im Brunsbüttel ist sensationell. Falls es einen also mal nach Brunsbüttel verschlägt …

Über sieben Brücken?

Über sieben Brücken?

Nein, wir sind auf dem Weg zurück nach Süden bisher nur über zwei Brücken gefahren, die diese Bezeichnung auch verdient haben. Aber die beiden hatten es in sich.

Wow! Die Öresundbrücke und die Brücke über den großen Belt. Beides beeindruckende Bauwerke.

Der aufmerksame Busgetier-Follower hat es sicher schon gemerkt: wir haben uns für den Landweg zurück nach Deutschland entschieden. (Wobei, von „Landweg“ kann man, wenn man über solche Brücken fährt eigentlich gar nicht mehr sprechen.)

Als Zwischenstopp sind wir hier auf Fünen gelandet. Im Grunde sicher sehr schön – doch grade lässt uns das Wetter ein wenig in Stich. Heftige Böen zerren am Karl, immer wieder regnet es ein wenig und die Temperaturen klettern kaum über 15 Grad.

Naja, wie gesagt: wenn das Wasser wärmer ist raus die Luft … Pool am Platz hat schon was.

Schweden kann auch Sandstrand

Schweden kann auch Sandstrand

Wer hätt’s gedacht? Feinsandiger Strand, kilometerlang, nahezu menschenleer – und chillige Beach-Bars.

Hätte ich eher an der östlichen Küste oder auf Öland erwartet. Aber hier an der westlichen Küste?

Man fühlt sich zwangsläufig an die weiten Sandstrände Dänemarks Nordsee-Küste erinnert. Mit der rauen See, den breiten Ständen, den hohen Dünen und einem strammen Wind …

Okay, alles eine Nummer kleiner hier. Es ist halt doch immernoch die Ostsee. Trotzdem schön. Wenn auch reichlich frisch. Irgendwo stand was von Wasser 20°C und Luft 21°C – ich glaub, da haben die locker ein paar Grad dazu erfunden.

Morgen gibt’s Elche. Nicht aufs Brot – in echt! Bisher haben sich uns diese friedvollen Gutachten erfolgreich verweigert. Aber kommt der Berg nicht zum Propheten … Sind gespannt!

Alter Schwede!

Alter Schwede!

So, jetzt ist es passiert: zwölf Tage lang konnte ich mich beherrschen, heut ist es passiert. Alter Schwede. Jetzt ist es raus. Ich sag es gern nochmal: Aaaaaalter Schwede.

Woher kommt’s eigentlich? Kann jeder selber googeln. Ob es so stimmt? Hab schon abgefahrenere Herleitungen gesehen. Kann schon sein.

Zeit für ein kurzes Resümee, was Schweden betrifft:

Weit, Natur, freundlich, einfach.

Die Schweden sprechen in der überwältigenden Mehrzahl perfektes endlich. Es ist wahnsinnig einfach in Kontakt zu kommen. Man ist überall hilfsbereit und freundlich. Sie sind keine Plaudertaschen. Aber ein höfliches „Hey“ geht immer und macht vieles einfacher.

Die Schweden zahlen alles mit Kreditkarte. Durch Corona sicher noch verstärkt. Am Anfang ungewohnt. Und auch nach zwei Wochen hatten wir nicht eine schwedische Krone in der Hand. So wird es auch bleiben. Ich find es okay.

Die Natur ist atemberaubend. Das Land ist weit und wer Einsamkeit sucht, der wird sie sicher finden. Vielleicht nicht unbedingt im Süden. Man braucht halt auch das entsprechende Equipment dazu. Das Busgetier schafft mal eine Nacht oder zwei, spontan auf einem Stellplatz, in höchster Not auch mal frei – aber am wohlsten fühlen wir uns auf einem Campingplatz.

Es gibt am jeder Ecke einen Campingplatz. Oft mit zweifelhafter Qualität – aber nie unfreundlich oder unverschämt. Preislich etwa auf der Hälfte bis zwei Drittel vom deutschen bzw südeuropäischen Niveau (immer irgendwas zwischen 15 und 45 Euro die Nacht), kommt natürlich immer auf Lage und Ausstattung an. Ausstattung oft sehr einfach – wir reden von Containern als Sanitär-Anlagen (was kein Problem sein muss, wenn sauber) oder ganz schlimmen Sachen. Keine Details.

Ja, es gibt auch die 5-Sterne-Halligalli-Drecksauparty-Kinderanimations-volles-Entertainment-Plätze. Aber die sind rar.

Wir haben uns mal so einen richtigen Ferien-Campingplatz gegönnt. Nur drei Nächte. Zum Waschen (Wäsche und uns selber) uns einfach mal um nix kümmern. Denn ganzen Tag Sonne, Wasser, SUP und Spa. Muss auch mal sein. Und in der Nach-Saison kann man sich auch mal die Spa mit Whirlpool, Sauna und Kälte-Becken gönnen.

Essen gehen geht – nicht oft. Das gemeine Restaurant ist irgendwas zwischen Selbstbedienung- und Gourmet-Niveau. Gerne auch gleichzeitig.

Genau wie im Supermarkt sind lokale Produkte wie Fisch oder regionales Gemüse günstiger und besser als importierte Güter. Verfügbar ist immer alles. Preisniveau im Supermarkt wie in Deutschland. Im Restaurant deutlich teurer, wenn auch nicht so schlimm wie befürchtet. Vielleicht nochmal ein Drittel teurer als in Deutschland.

Sie Sache mit dem Alkohol … Schwierig. Uns würden mal offizielle Zahlen interessieren, wie sich der doch sehr strikte Umgang mit Alkohol in den nordischen Staaten auf das Konsumverhalten der Bevölkerung ausgewirkt. Gefühlt saufen die Schweden – genau wie die Norweger übrigens – Tag und Nacht. Und zwar die harten Sachen

Wie auch immer: 8€ für die Halbe Dünnbier geht nicht. Nirgends.

Übermorgen geht’s weiter nach Süden.

Schären-Schnitt

Schären-Schnitt

Schweden, West-Küste, Kattegat. Irgendwie ist alles immer am Wasser.

Ein feingliedriges Geäst von langen Meeresarmen, die weit ins Land hinein reichen. Oft weiß man nicht, ob man es mit dem Meer, einem See oder einen Fluss zu tun hat.

Genau da ist grad irgendwie unser Problem: irgendwie fehlt die „See-Stimmung“, die spezielle „Meer-Stimmung“.

Das tut dem Urlaub keinen Abbruch. Aber irgendwie … Naja, ist halt anders.

Aber genau deswegen sind wir ja da: anderes erleben, neues herausfinden und, wie sagt das jüngste Busgetier-Besatzungs-Mitglied immer so treffend: „die innere Landkarte erweitern.“

Und das tun wir. Heute Nachmittag auf einer spontanen Wanderung durch und bei Fjällbacka (Beitrags-Bild) und heute Nacht auf einen Campingplatz direkt in den von der letzten Eiszeit glatt geschliffenen, für die Schären so typischen Fels-Buckeln.

Ganz anders – aber dennoch wunderbar!

Und das Wetter hat auch langsam Erbarmen: zwar nie über 20°C aber immerhin kein Regen mehr nur noch manchmal bösartiger Wind und oft Sonne. Soll noch besser werden, die nächsten Tage.