Schären-Schnitt

Schären-Schnitt

Schweden, West-Küste, Kattegat. Irgendwie ist alles immer am Wasser.

Ein feingliedriges Geäst von langen Meeresarmen, die weit ins Land hinein reichen. Oft weiß man nicht, ob man es mit dem Meer, einem See oder einen Fluss zu tun hat.

Genau da ist grad irgendwie unser Problem: irgendwie fehlt die „See-Stimmung“, die spezielle „Meer-Stimmung“.

Das tut dem Urlaub keinen Abbruch. Aber irgendwie … Naja, ist halt anders.

Aber genau deswegen sind wir ja da: anderes erleben, neues herausfinden und, wie sagt das jüngste Busgetier-Besatzungs-Mitglied immer so treffend: „die innere Landkarte erweitern.“

Und das tun wir. Heute Nachmittag auf einer spontanen Wanderung durch und bei Fjällbacka (Beitrags-Bild) und heute Nacht auf einen Campingplatz direkt in den von der letzten Eiszeit glatt geschliffenen, für die Schären so typischen Fels-Buckeln.

Ganz anders – aber dennoch wunderbar!

Und das Wetter hat auch langsam Erbarmen: zwar nie über 20°C aber immerhin kein Regen mehr nur noch manchmal bösartiger Wind und oft Sonne. Soll noch besser werden, die nächsten Tage.

Fuse me!

Fuse me!

Gestern Abend, die fatale Erkenntnis: die Kühlbox tut nicht mehr, was sie soll – kühlen. Alles warm. Verdammt! Damit steht die gesamte Expedition auf der Kippe!

Aber … Warum? Und vor allem: seit wann verweigert das Gerät den Dienst?

Lange Rede, kurzer Sinn: die Sicherung war durch. Wie wir drauf gekommen sind? Nugget-Forum.

Was es letztendlich war? Überlastung des 12-Volt-Stromkreises. Seit dem Moment, in dem wir die Luftpumpe für das SUP am Karl betreiben wollten. Ging nicht auf Anhieb,l – SUP anders aufgeblasen bekommen – sonst nix gemerkt.

Also, heute direkt nach dem Aufstehen die Sicherungen getauscht und alles ist wieder gut.

Das bizarre ist: wir hätten es wahrscheinlich tagelang nicht gemerkt, dass die Kühlbox aus ist, wenn wir uns nicht über zu warmes Bier gewundert hätten.

Nebenbei bemerkt: die Belegung der Sicherungen im Aufbau von Nugget sind haarsträubend! Die Kühlbox mit manchem Steckdosen, das Licht mit den Wasser-Pumpen, die anderen Steckdosen mit noch was ganz anderem … Alles durcheinander. Und vor allem: anders als in der Anleitung beschrieben. Aber egal, man testet sich halt durch und schließt aus.

Angekommen, Teil II

Angekommen, Teil II

Keine Ahnung, was wir eigentlich genau von Schweden erwartet haben. Aber sicher ist: an der Ostküste und am Vättern haben wir es nicht gefunden.

Sicher alles schön. Ganz klar. Aber, wie schon mal erwähnt, so richtig geflasht sind wir noch nicht.

Also, waren wir nicht. Bis gestern …

Gestern Vormittag, noch östlich von Stockholm, in Mariefred, in der Nähe von Gripsholm (Vorgestern besichtigt – noch nie so viele alte Gemälde gesehen), aufgrund der Wetter-Aussichten, spontan die Flucht nach dem Westen beschlossen.

Und was wir hier vorgefunden haben entspricht schon eher dem, was wir uns unter Schweden vorstellen: Atemberaubende Landschaft, nette Leute , Ruhe, Erholung und Entspannung.

Nur das Wetter … 17 Grad, strammer Wind aus Norden und immer mal wieder Regen. Die Aussichten versprechen Besserung. Soll zwar frisch bleiben aber immerhin sonnig werden und windstill.

Passt schon. Wenn das Wasser wärmer ist, als die Luft, dann geht man halt ins Wasser.

Königliche Sommer-Residenz Gripsholm vom Campingplatz Mariefred aus gesehen
Schweden am Abend
Knäckebrot und Schlager

Knäckebrot und Schlager

Was hat Schweden der Welt gebracht? In Stockholm hat man den beiden Kulturgütern sogar jeweils ein Museum gebaut.

Gestern also Vasa- und ABBA-Museum. Beides sehenswert auf seine Weise.

Und Stockholm selbst: quirlig, jung, offen, hip und nordisch. Obwohl zur Zeit, wegen Corona, vielleicht alles noch mit angezogener Handbremse.

Heute biegen wir nach Westen ab. Wie weit? Man weiß es nicht. Wir flüchten erstmal vor dem angekündigten Wetter. Soll zur aktuellen Kälte und zum Wind auch noch nass werden. Brrr …

Großes Schweden im kleinen erklärt

Großes Schweden im kleinen erklärt

Heute Vormittag noch auf der spiegelglatten Ostsee SUP gefahren. Dann Frühstück im Schatten eines altehrwürdigen Kletter-Baumes. Im Anschluss eine Nugget-Roomtour für neugierige Mit-Camper veranstaltet. Der Karl hat neue Fans.

Am Nachmittag, auf dem Weg zum Vettern-See, den höchsten Wasserfall Süd-Schwedens entdeckt. Und anhand dieses Beispiels lässt sich Schweden für uns bisher gut erklären:

Ein schöner Flecken Erde. Schön geschwungene Hügel, dicht bewaldet. Mittendrin eine kleine, wirklich eine kleine Schlucht, die die Bezeichnung „Schlucht“ kaum verdient, weil kaum länger als tief, an deren engen Ende zwei trage Bachläufe sich gut 20 Meter in die Tiefe fallen lassen. Überhaupt nicht spektakulär oder von weitem groß angekündigt. Aber wenn man dort ist spürt man eine komische Ruhe, eine coole Lässigkeit …

Und was bauen die Schweden oben an den Rand der Schlucht? Ein Cafe. Kein Touri-Cafe mit Tabletts, Bockwurst und warmem Dosenbier, nein! Ein richtiges Oma-Cafe. Mit Torte und Kuchen, Filterkaffee, Spitzten-Tischdeckchen und jeden ersten Freitag im Monat mit Waffel-Abend der Gemeinde. Total kitschig.

Also, wie die Sehenswürdigkeit, so vermutlich das ganze Land: groß, weit, ganz nett und völlig entspannt und unkompliziert.

So mögen wir das und freuen uns auf die nächsten Tage und Wochen.

Heute übrigens an den Ufern des Vättern gestrandet. Es gibt sie doch, die Vier-Sterne-Campingplätze. Muss auch mal sein, nach fünf Nächtenauf mehr oder weniger gut ausgestatteten Stellplätzen.

Angekommen

Angekommen

Erster ganzer Tag in Schweden. Und, naja, so ganz angekommen sind wir tatsächlich erst heute Nachmittag, als wir dem Platz hier gefunden haben.

Richtig idyllisch. Fast schon kitschig. Ruhig und entspannt.

Wo genau wissen wir gar nicht. Irgendwo nördlich von Karlskrona. Einfach der Landstraße gefolgt und ganz chillig mal rechts abgebogen. Zack, Urlaub.

Stutzig macht uns eigentlich bloß der Fettsack-Nachbar hier auf dem Platz. Volles Survival-Equipment. Lässt die zwei Kinder im Breivik-Style mit Spielzeug-Knarren über den Platz laufen und hört laut Ami-Schlager aus den 1960ern. Bissl spooky.

Apropos spooky: Nachtrag zu gestern:

Kurz östlich hinter Ystad bei „Ales Stenar“ auf einem als Stellplatz umfunktionieren Fußballplatz die Nacht verbracht. Ein echt mystischer Ort. Also, Ales Stenar. Nicht der Fußballplatz. Alles Wikinger-Grab oder irgendwas mit Hinkelsteinen …