
Gedanken zum Urlaubsstart
Manchmal kommt man ja ins Grübeln. So ab und zu. So zum Beispiel, wenn man was sieht und sich denkt: „Mensch, das wär doch auch was für mich.“
Geschehen zum Beispiel letztes Jahr, um Pfingsten rum. Zwei Nächte an einem wundervollen Campingplatz in Tirol, an einem kalten Gebirgssee verbracht. Und der Besitzer, ein Pfundskerl … der fährt mit seinem Rasenmäher über den Platz, empfängt neue Gäste, serviert nebenbei noch Schnitzel in der Wirtschaft nebenan und macht einen völlig entspannten und glücklichen Eindruck.
Also: Platzwart auf`m Campingplatz. Des wär doch toll …
So weit – so gut. Doch dann, nicht mal zwei Wochen später, auf dem Rückweg nach Norden, nach einem Mords-Stau über den Brenner sind wir wieder dort gestrandet. Und der Typ war immernoch da. Ist immernoch mit dem Rasenmäher über den Platz gefahren. Hat immernoch neue Gäste empfangen. Und hat immernoch Schnitzel serviert. Und: Er sah zwar immernoch genauso glücklich, zufrieden und entspannt aus wie nicht mal zwei Wochen davor.
In den zwei Wochen haben wir so viel Neues gesehen. So viele unbekannte Plätze entdeckt. So viele neue Eindrücke gesammelt. Waren so oft im Meer schwimmen und hatten so viel Spaß und Abwechslung, dass es uns vorkam wie zwei Monate statt zwei Wochen.
Und der Platzwart war immernoch da. Zwei Wochen lang. Jeden Tag. Sieben Tage die Woche. 24 Stunden am Tag: Rasenmäher fahren, Gäste empfangen, Schnitzel servieren.
Er war vor zwei Wochen da, war damals da, wird zwei Wochen später noch da gewesen sein, wird in zwei Monaten und nächstes Jahr auch noch da sein.
Und so war es: Vorgestern Abend, nach einem Mords-Stau um und in München. Er hat uns empfangen und uns Schnitzel serviert. Den Rasen mähen haben wir ihn nicht gesehen – wir sind früh aufgebrochen. Aber er sah immernoch recht zufrieden aus.
Was ich damit sagen will: Für mich wäre es vielleicht doch nichts. Obwohl Campingplatz spielen mit Playmobil schon sakrisch Spaß macht. Was ich bin und was ich mache gefällt mir schon ganz gut. Und mir bleibt nur, tief zu seufzen und zu sagen: „Mensch, haben wir es gut.“
War übrigens wieder ein Mords-Stau am Brener dann. Aber okay, was macht man nicht alles.
20 °C few clouds
Ein Gedanke zu „Gedanken zum Urlaubsstart“
Nach deinen philosophischen Gedanken habe ich fast Mitleid mit dem Platzwart vom Campingplatz. Aber du hast schon recht, man müsste viel öfter daran denken, wie gut es uns dich geht. In diesem Sinne noch einen schönen, erlebnisreichen Urlaub.