Elba Elba …
Wer jetzt an einen Titel von France Gall aus den späten Achtzigern denkt, der liegt völlig falsch.
Es geht natürlich um Elba, die italienische Mittelmeer-Insel, westlich der Toskana und ehemaliges Exil eines kleinen größenwahnsinnigen Korsen, nicht namentlich genannt immerhin aber Stifter wichtiger westlicher Werte – ich sag nur Code Civil. Aber darum geht es jetzt nicht.
Elba – der langjährige Busgetier-Leser weiß das – das Sehnsuchtsziel vom Busgetier. Oft, um genau zu sein, drei Mal, waren wir im Frühjahr, nach Pfingsten hier. Mit schwindender Begeisterung. Zu voll. Grad nach der Pandemie irgendwie zu eng während der Ferien.
Aber jetzt, wo ja wirklich überall die Ferien durch sind, da müsste doch was gehen. Camping, wie wir es uns vorstellen: Reisen, dahin wo es schön ist und wenn es schön ist, einfach dort bleiben, ganz spontan. Soweit der Plan.
Aber auch hier driften Wahn und Wirklichkeit in entgegengesetzter Richtung auseinander. Long Story short: es ist voll. Voller als es an Pfingsten jemals war. Spontan auf die Insel, Ruhe, Erholung, irgendwie auch bekanntes und Entspannung gesucht und doch nur überlaufene Plätze gefunden. Fünf Plätze random angefahren und fünfmal abgewiesen worden. Completo, fully booked, voll belegt.
Entnervt an den Camping Reale gedacht, der hat und vor drei Jahren schonmal gerettet. So auch dieses Mal. Königliches Camping stellt man sich zwar anders vor. Aber auch das ist jetzt nicht das Thema.
Im Grunde aber passt es schon hier. Bissl rumtelefoniert – online buchen oder Verfügbarkeit abrufen kann man hier immernoch gar nicht und wohl auch in Zukunft nicht- und die nächsten Tage reserviert, wo noch was frei war. Spontan ist anders. Aber gut, wieder was gelernt.
Erwähnt werden sollte noch: Der Vorteil im Herbst ist, ganz schlicht, dass praktisch keine Kinder da sind. Und, dass die Silversurfer zeitig ins Bett gehen und auch sonst kaum was unternehmen, das heißt, man hat zum Beispiel Restaurants und Strände nahezu für sich alleine. Die Rentner sind eigentlich nur E-Bike-fahren.
Uns soll es Recht sein. Wir machen uns ein paar schöne Tage hier im Senioren-Paradies. Das Wetter ist auch fast schon unanständig gut (ob der Klimawandel da die Finger mit im Spiel hat? Den Boomer juckt es eh nicht.). Um die 30 Grad Mitte September ist jetzt schon irgendwie zu viel.
Wirklich neues gibt’s bisher von der Insel nicht zu berichten. Im Gegenteil: alles erstaunlich unverändert zu unseren letzten Besuchen. Will sagen: auch Elba kommt wohl in die Jahre.