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Monat: Mai 2025

Forêt-Noire – schwarzer Wald

Forêt-Noire – schwarzer Wald

Zum Finale, quasi als Abstecher auf dem Weg nach Hause, ein Letzter Stopp im Schwarzwald.

Nicht unbekannt aber dann doch irgendwie überraschend handelt es sich bei der Gegend um ein Mittelgebirge. Es ist also deutlich frischer noch als im Elsass oder am Rhein.

Gestern zu einer wunderbaren Wanderung durch den dichten Mischwald aufgebrochen. Herrlich frische Luft und tolle Einkehrmöglichkeiten. Und die größte Tanne Deutschlands gesehen: die Großvatertanne. Beeindruckend. Um die 45 m hoch und über 300 Jahre alt – und noch kein bisschen kränklich. Großartig!

Heute also wieder Heim und Pläne für den nächsten Trip schmieden. Denn nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub!

Vive l‘Europe!

Vive l‘Europe!

Es lebe Europa!* Das Busgetier goes Parlament!

Gestern das demokratische Herz des Kontinents besucht. Geht’s ne Nummer kleiner? Nein, eigentlich nicht. Das Europaparlament in Straßburg ist eine Kategorie für sich.

Das Gebäude und Areal ein wenig in die Jahre gekommen, die Sicherheitsvorkehrungen enorm und echt aufwändig – dafür Demokratie zum anfassen. Nahbar und direkt.

Schade bloß – und das mag ein Grund für die allgemeine Europa-Verdrossenheit sein – von über 700 Parlamentariern waren grad eine Handvoll da. Also, nichtmal zwei Dutzend. Ein paar aus Südeuropa und ein paar aus dem Norden diskutieren den Stromausfall auf der iberischen Halbinsel und was nun zu tun wäre. Und keinen scheint es zu jucken.

Straßburg selbst ist toll. Jung, vielfältig, quirlig einerseits – andererseits schafft es den Bogen, elsässische Kultur und Museums-Flair in das Jetzt zu retten. Eine heimelige Kombination aus neu und alt und aus deutscher und französischer Lebensweise.

Auch hier wieder erstaunlich, wir ruhig es wird, wenn die Tagestouristen weg sind. Und dann wird’s gemütlich.

Übrigens: Schnecken schmecken. In Öl und Knoblauch sogar sehr.

Heute schon Schwarzwald. Schwupps, ist der Campingplatz gleich doppelt so teuer. Dafür gibt’s auch Klobrillen.

Kalt ist es. Zu kalt für Anfang Mai. Aber ist so. Keine falsche Kleidung, nur falsches Wetter. Oder umgekehrt?

*übrigens, wenn man mal ganz ehrlich ist und sich tief in die Augen schaut, dann kann nur das, also ein vereintes und starkes Europa uns retten und die Antwort auf die meisten Fragen unserer Zeit sein. Hoffentlich verkacken wir es nicht. Fritze, mach hin!

Petit Venice

Petit Venice

Klein Venedig. Richtig klein. Eigentlich ein Kanal und eine Brücke. Was braucht es mehr?

Ansonsten: Schöne kleine Stadt, viele alte Fachwerkhäuser, nette kleine Restaurants, Bars, Brasserien und Cafés. Aber halt alles recht übersichtlich.

Erstaunliches: nach halb fünf, wenn die meisten Tages-Besucher raus sind, dann wird’s richtig still und romantisch. Dann scheint es, als ob die einheimischen sich ihre Stadt zurückholen.

Im Sommer möchte man hier übrigens nicht sein. War heute nicht voll aber manchmal ahnt man, was in der Saison, bei richtig gutem Wetter drin ist.

Nachtrag: gestern irgendwo in der Peripherie von Nancy gestrandet. Schöner Spaziergang durch den Wald und prima Stadt-Campingplatz mit Pool. Ansonsten nichts wirklich Berichtenswertes.

Die Zeit heilt viele Wunden

Die Zeit heilt viele Wunden

Nicht alle Wunden.

Verdun: Synonym und stellvertretendes Symbol für die Sinnlosigkeit von Kriegen und massenhaften Sterben.

Die Gedenkstätte selbst ist ein beinahe stiller, ja fast friedlicher Ort. Außer knapp 150.000 Gräbern erinnert nur die monumentale Gedenkstätte an das, was in dieser Gegend vor über 100 Jahren passiert ist. Ein Ort des Gedenkens und der Versöhnung. Ein großes Symbol. Nur schade, dass praktisch nichts auf Deutsch und nur wenig mehr auf Englisch beschrieben ist.

Noch beeindruckender ist, dass in der näheren Umgebung bis dato einige Dörfer waren. Komplett ausgelöscht und überwachsen.

Verdun selbst … naja, eher überschaubar. Nett am Fluss gelegen aber nichts wirklich besonderes.

Es verwundert: die Franzosen haben aus unseren Augen eine recht ambivalente Einstellung zu dem Thema: einerseits scheint der Ort und die damit verbundenen Ereignisse ein nationales Trauma zu sein, andererseits verkaufen sie Weltkriegs-Devotionalien wie Helme, Messer und Spielzeug-Panzer in den Souvenir-Shops. Naja, jeder wie er meint.

Omlette surpris

Omlette surpris

Ein überraschender, weil völlig unerwarteter, geradezu verwirrender Saison-Auftakt:

Daheim wochenlang fantastisches Wetter, die letzten Tage gar sommerlich. Der Plan war klar: in den Süden.

Wettervorhersage für die kommende Woche im Süden: Dauerregen. Im Norden kalt. Die Wahl also zwischen nass oder kalt. Die Wahl fiel auf kalt.

Alternative also für den Anfang erstmal Elsass und Vogesen. Unser – vermeintlicher – Vorteil, wir sind ja außerhalb der Saison unterwegs, können also auf gut Glück Straßburg und Colmar anschauen. Tja … auch hier gibt es ein langes Wochenende.

Der Plan also an der Rezeption vom Camping Straßburg kläglich gescheitert: ausgebucht. alles im Umkreis von 30 km: completely booked.

Die schöne Überraschung aber folgt auf dem Fuße. Aus der Not in einem Städtchen namens „Obernai“ gestrandet. Ein herrlich einfacher Campingplatz und in Laufweite die kleine Stadt. Wunderbar: Fachwerk, Kirchen, mittelalterliches Flair, urige Restaurants … richtig nett.

Inzwischen gewittert es hier ziemlich heftig. Morgen ist ein Tag Regen angesagt. Unser Plan ist, weiter Richtung Champagne und vielleicht an die Küste zu fahren.

Mal schauen, wie weit wir kommen – mit immerhin um ein Drittel, aus Altersgründen dezimierten Busgetier-Besatzung.